Donnerstag, 27. September 2007

Bescheidenheit

Arrogante und stolze Menschen sind die selben Dummköpfe wie Menschen, die sich oft schwach und gedemütigt fühlen; beide sind auf ihre Art und Weise angespannt und verkrampft. Bescheidenheit dagegen macht frei. Mit ihr stellst Du Dir eine reine bewegliche Geisteskraft zur Seite. Nur mit Bescheidenheit wird es Dir gelingen, auch wirklich schöne Augenblicke in Dir zu erschaffen. Nur mit Bescheidenheit erreicht der menschliche Geist einen Zustand, der weder durch zwanghafte Normen versteift, noch durch selbstgefälligen Egoismus verkrampft ist - jedes Verlangen ist darin verschwunden. Dein Wollen sollte sich nur noch darauf beschränken „Du selbst“ zu sein, dazu aber ist es nötig, zu erst einmal herauszufinden, wer Du wirklich bist.

DUBISTICH! S.721

Mittwoch, 26. September 2007

wirkliches Leben

Ein Geist der „wirklich lebt“ ist ohne „selbst ausgedachten Anfang und Ende“!
Er ist einzig bestrebt „sich selbst ständig neu zu erfahren um sich geistig zu erweitern“.
Jeder Gedanke, jede Sichtweise, jeder Standpunkt der von ihm „nicht selbst geistig nachvollzogen und logisch gedacht werden kann“, nicht selbst „geistig einsichtig eingesehen werden kann“, ja nicht selbst „auch selbst gedacht und erlebt wird“, ist für einen „sich in allen möglichen Facetten des Seins selbst erfahren wollenden Geist“ unerträglich.

Das ist „wirkliches Leben“!


Die Neoapokalypse S. 2

Sonntag, 16. September 2007

Die Welt unser Traum

Nachts im Traum die Städt’ und Leute,
Ungeheuer, Luftgebäude,
Alle, weißt du, alle steigen
Aus der Seele dunklem Raum,
Sind dein Bild und Werk, dein eigen,
Sind dein Traum.

Geh am Tag durch Stadt und Gassen,
Schau in Wolken, in Gesichter,
Und du wirst verwundert fassen:
Sie sind dein, du bist ihr Dichter!
Alles, was vor deinen Sinnen
Hundertfältig lebt und gaukelt,
Ist ja dein, ist in dir innen,
Traum, den deine Seele schaukelt.
Durch dich selber ewig schreitend,
Bald beschränkend dich, bald weitend,
Bist du Redender und Hörer,
Bist du Schöpfer und Zerstörer.
Zauberkräfte, längst vergeßne,
Spinnen heiligen Betrug,
Und die Welt, die unermeßne,
Lebt von deinem Atemzug.

Hermann Hesse

Donnerstag, 13. September 2007

Welt im Kopf

"Und ist der Kopf auch noch so klein, geht doch die ganze Welt hinein."

Friedrich Löchner, (*1915), Pseudonym: Erich Ellinger, deutscher Pädagoge, Dichter und Autor
 

Mittwoch, 12. September 2007

Ich geh' in Flammen auf

Manchmal sind die Dinge gar nicht so
wie man sich's vorgestellt hat - sondern besser.
Manchmal ist das einzige, was zählt,
dass ich nicht nachdenke,
sondern vergesse.
Mach die Lichter an!

Ich geh' in Flammen auf,
kann auf Wasser geh`n,
ich schrei's hinaus.
Ich geh' in Flammen auf,
kann jetzt fliegen über's Meer hinaus.

Halt Dich fest an mir,
weil der Wind sich jetzt dreht.
Es wird n stürmischer Tag,
unser Leben wird wahr.
Ist der Frühling vorbei
Ffngt der Sommer erst an,
unser Leben lang,
unser Leben lang.

Wahrheit ist doch nur was für Idioten.
Lass uns lügen,
nur einen Tag lang.
Wenn ich mich fangen lass,
dann nur vom Leben.
Wär ich Pilot,
würden wir niemals landen.
Schalt die Motoren an!

Rosenstolz

Montag, 10. September 2007

Feindbilder

Jede „Ideologie“, die in sich ein Feindbild hegt, tötet somit „das Heil[ig]e“ - „das Ganze“ - und somit auch die Harmonie meiner gesamten Ökologie. Deswegen kann „die Wirklichkeit“ - das, „was wirklich ist“ - auch nicht mit einer „normalen Ideologie“ - die zwangsläufig für ihre eigenen Existenz einen Gegensatz (ein Feindbild?) benötigt - ausgedrückt werden.

DuBistIch  S. 306

Donnerstag, 6. September 2007

"Neuer Glaube" formt "neue Wahrheiten"

Nur mein eigenes Tun und Handeln kann Wunder „wirken“. Dogmatischer Glaube versetzt keine Berge, sondern stellt sie mir nur in meinen göttlichen Weg! Nur mein freier Glaube und meine Herzenstaten wirken Wunder! Durch Tun und Handeln wird jeder „Glaube“ zu „Wahrheiten“ geformt. „Neuer Glaube“ formt „neue Wahrheiten“; neue Wahrnehmungseinheiten eben - neue Wirklichkeiten!
Nur alles Tun und Handeln, das nicht aus egoistischer Gewinnsucht oder Leidenschaft, sondern aus „wirklicher Liebe“, will heißen, „umsonst“ getan wird, „wirkt wirklich“ Wunder - webt harmonische Welt.
Alles muß völlig „umsonst“ getan werden, weil es die göttliche Pflicht so vorschreibt. Ich muß alles aus reiner Liebe tun, aus göttlichem Verstehen - dann erst ist mein Handeln Recht und erzeugt Harmonie - harmonische Welt!
Nur mein Tun „umsonst“ macht mich „selbstlos“ - befreit mich von meinem egoistischen ICH - gibt mir die göttliche Kraft, die Instruktionselemente dieser meiner neuen Gedanken zu neuen Mustern - und damit auch zu einer neuen Wahrheit - zu formen - zur Wahr(nehmungsein)heit einer neuen, harmonischen Welt - zum Himmelreich auf Erden!

IchBinAlles S. 576